Wollmanufaktur Zwergenreich
Ratgeber für das erste Jahrsiebt

Das Spielen

Nachahmung, Selbsterziehung



Sobald das gesunde Kind etwas gelernt hat, beginnt es das Gelernte im Spiel zu üben und zu erproben.
Es stellt sich, seiner Entwicklungsstufe entsprechend, immer schwerere Aufgaben.
Das Kind das gerade laufen lernt, macht kleine Tanzschritte,
das Kind, das sprechen kann, singt und plappert selbsterfundene Wörter ohne Sinn.
Hat es gelernt sich anzuziehen, verkleidet es sich gern oder zieht die Kleider zum Spaß verkehrt an.

Der Dreijährige, der gerade begriffen hat, daß er ein "Ich" ist, spielt das er jemand anderes sei.
Er erprobt die Grenzen des eigenen Ich durch Rollentausch.

Sobald das Kind sich ein bißchen mit der Hausarbeit auskennt und weiß, wozu Teppiche und Möbel da sind, verändert es die Wirklichkeit und macht den Alltag zum Abenteuer :der Teppich ist eine Insel, der Fußboden ein Meer, der Sessel ein Boot.
Das Rollo wird heruntergezogen und es ist Nacht. Das Rollo saust nach oben und schon ist es Morgen.

Im Alter von fünf bis sechs Jahren ist es so bewußt geworden, das es einen größeren Zusammenhang überblicken kann.
Es interessiert sich für den Sinn unseres Tuns und erlangt ein neues Zielbewußtsein für sein eigenes Vorhaben.

Alles was auf das Kind zukommt, wird im Spiel verarbeitet. Ganze Welten werden gestaltet. Das Kind spielt Schule, Krankenhaus, Familie, Theater. Es führt sich vor Augen, was die Erwachsenen tun, worauf das Leben "hinausgeht"

Beim Siebenjährigen werden viele Kräfte frei, die vorher zum Aufbau des Körpers notwendig waren.
Diese freigewordenen schöpferisch bildenden Kräfte kommen nun der Phantasie zugute. Das Gedächtnis entwickelt sich, das Kind kann innerlich sehen,d.h. vorstellen und vorausdenken. Das Zeitbewußtsein ist bei Schulbeginn schon ausgeprägt.
Im selben Alter beginnt man sich auch für die Spiele zu interessieren, bei denen man sich an Regeln halten muß und durch die das Kind übt sich in eine Gemeinschaft einzuordnen.

Im Alter von neun bis zehn Jahren haben wir eine Periode,in der sich das Kind über unsere große Welt Ausblick verschafft und gerne durchschauen möchte, wie sie geordnet ist.

Aus der frühkindlichen Phantasie erwachsen schließlich die Gaben des Verstandes, die Schärfe des Denkens, Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen des jungen Menschen zwischen zwölf und zwanzig.

So kann man sehen wie sich das Kind durch die verschiedenen Epochen der Kindheit hindurchspielt.

Aber es gibt auch Kinder die nicht spielen können oder wollen, - solche, die nur toben und wild spielen möchten, ohne innere Befriedigung dabei zu finden. Um diesen Kindern zu helfen müssen wir immer bei uns selbst anfangen.
Unsere eigene Verhaltensweise ist die Quelle, aus der die Kinder Inspiration und Lebensfreude schöpfen.
Sie sind in all ihrem tun um uns herum, sie wollen uns in jeder Weise gleich sein.
Deshalb müssen wir,um sie leiten zu können, damit anfangen, uns selber zu erziehen.

Wenn die Menschen, die dem Kind nahestehen, froh und aktiv tätig sind, wird das Kind es auch.

Oben seht ihr ein schönes Bild vom Spielmaterial in einem Waldorfkindergarten in Berlin.

Zur richtigen Zeit sinnvolles Spielmaterial

Das Kleinkind
Die Umgebung ist für das Kind ein Teil seines Inneren.

Die Gebärde ( Alter 1-2 Jahre )
Das Kind ahmt uns nach

Die Sprache (Alter 3-4 Jahre )
Kinderreime





Der Gedanke von 5-6 Jahre
Das Vorstellungsvermögen


Das Schulkind
Die Phantasie entfaltet sich

Spielmaterialien